Specht Gruppe kauft Gemeindehaus
21.07.2020 • Bremen-Gröpelingen
Die evangelische Kirchengemeinde Gröpelingen und Oslebshausen geht ganz neue Wege:
Um ihre Kräfte zu bündeln und ihre Räume zeitgemäß zu gestalten, hat sie das Gemeindehaus neben der Andreaskirche (Danziger Straße 20-22) verkauft und investiert in eine Neu- und Umgestaltung ihrer Kirche.
Das Gemeindehaus wurde in den Jahren 1954 bis 1956 für den Nachkriegs-Bedarf gebaut. Flüchtlinge waren in den Stadtteil gekommen und hatten sich im Hafenrand- und Industriequartier angesiedelt. Gröpelingen hatte 1960 rund 48.000 Einwohner 2018 waren es nur noch rund 37.000. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich auch die Bevölkerungsstruktur von Gröpelingen enorm verändert. Mit einer Fläche von 1.300 m² und einem Grundstück von 1.500 m² ist das Haus heute deutlich überdimensioniert. Bis Sommer 2019 war im Untergeschoss eine einzelne Gruppe der Kita Seewenjestraße untergebracht. Eine Außengruppe ist aber konzeptionell und finanziell problematisch. Eine weitere große Kita wäre für den Stadtteil dagegen aber wünschenswert.
Deshalb hat die Gemeindevertretungssitzung einstimmig beschlossen, das Gebäude der Specht Gruppe zu verkaufen, die dort, begleitet von der Frühpädagogin Ilse Wehrmann, eine Kita mit fünf Gruppen einrichten möchte. Mit ihr hat das Bremer Unternehmen, das seinen Sitz in der Überseestadt hat, bereits eine Kita in einem bestehenden Gewerbegebäude in der Sonneberger Straße in Bremen-Vahr realisiert. „Die Zusammenarbeit war hervorragend, so dass wir innerhalb weniger Monate einen eher eintönigen Bürostandort in eine einzigartige, bunte Kita verwandeln konnten“, sagt Rolf Specht, geschäftsführender Gesellschafter der Specht Gruppe. Auch die geplante Kita in der Danziger Straße wäre ohne größere Eingriffe in die äußere Gebäudestruktur realisierbar. Darüber hinaus soll der Gemeindesaal mit seinen bleiverglasten Kunstfenstern erhalten bleiben und als Multifunktions- und Bewegungsbereich genutzt werden. Obwohl das Haus nicht unter Denkmalschutz steht, bleibt so die vertraute Optik im Stadtteil bestehen.
Den Verkaufserlös investiert die Gemeinde in eine Umgestaltung der denkmalgeschützten Andreaskirche zu einem modernen, multifunktionalen Begegnungszentrum. Hier werden neben dem Altarraum auch ein Kirchencafé und ein Seelsorgebereich eingerichtet. Das Architekturbüro Tilgner & Grotz hat hierfür einen sensiblen Entwurf vorgelegt, der bereits mit der Denkmalpflege und der Gemeinde abgestimmt ist. Die Jugendarbeit wird in das Gemeindehaus Oslebshausen ziehen.
