Vertragsunterzeichnung: „Wohnquartier Weyhe-Leeste“ kann kommen
11.02.2025 • Weyhe-Leeste

Bezahlbar, betreut, begrünt: Im Leester Ortskern startet demnächst das größte städtebauliche Projekt der jüngeren Vergangenheit nördlich der künftigen Linie-8-Trasse – mit verschiedenen Wohnformen, ausgerichtet auf ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Insbesondere Seniorinnen und Senioren sollen hier bald eine neue Heimat finden. Ein entsprechender Vertrag zwischen der Gemeinde Weyhe und der Specht Gruppe aus Bremen ist am Montag, 10. Februar 2025, im Rathaus geschlossen worden.
Das neue „Wohnquartier Weyhe-Leeste“ soll auf der insgesamt gut 1,4 Hektar großen Fläche im Quadrat zwischen den Straßen Zum Irrgarten, Irrgarten und Daimlerstraße entstehen. Jenem Areal, das bis zum endgültigen Abriss im Frühjahr 2020 noch durch das ehemalige Futtermittelwerk samt Siloanlagen geprägt war.
Auf dieser aktuellen Gewerbebrache plant Architekt Moritz Greiling von der Specht Gruppe nun eine parkähnliche Anlage mit Mehrgenerationen-Wohnen. Angedacht sind fünf Gebäudekomplexe: Pflegeeinrichtung mit rund 80 Plätzen, betreutes Wohnen mit etwa 30 Einheiten nebst Gemeinschaftsräumen, altengerechtes Wohnen mit etwa 20 barrierefreien Wohnungen, etwa 16 kleinere Wohnungen für Mitarbeitende oder Alleinlebende sowie sechs Reihenhäuser.
Die Vorhabenträgerin hat zugesagt, bei 20 Prozent der Einheiten geförderten Wohnungsbau zu betreiben. Mindestens 15 Wohnungen sollen also für Menschen mit geringerem Einkommen angeboten werden.
Außerdem haben sich Gemeinde und Specht Gruppe darauf verständigt, dass auf die Nutzung fossiler Energieträger verzichtet wird. Gesetzt wird stattdessen auf ökologische Dämmung, ökologisches Heizen und Photovoltaik. Nachhaltige Baustoffe sollen zum Einsatz kommen. Auch den Themen sommerlicher Hitzeschutz und Starkregenvorsorge ist in den ersten Entwürfen Rechnung getragen worden. Vereinbart ist außerdem, dass der Investor einen Großteil der Kosten für die Sanierung der Straßen trägt, mit denen das neue Wohngebiet erschlossen wird.
Ebenfalls erfreulich: Die fragliche Fläche war zuvor größtenteils versiegelt, später wird mehr als die Hälfte aus Grünraum bestehen. Bebaut werden laut Plan letztlich nur knapp 9000 Quadratmeter – inklusive immerhin rund 2000 Quadratmetern an bepflanzten Dächern. So werden am Ende in Summe etwa 7400 Quadratmeter zusätzlicher Grünfläche für Weyhe geschaffen.
Mit dem Bau des „Wohnquartiers Weyhe-Leeste“ könnte begonnen werden, sobald die politischen Weichen bei der Änderung des B-Plans gestellt sind.
Geschäftsführender Gesellschafter Rolf Specht am Rande der Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages: „Wir würden am liebsten sofort anfangen, denn der Bedarf an altersgerechten Wohnformen ist riesig. Wir erhalten nahezu täglich Anrufe, bei denen nach Pflegeplätzen oder betreutem Wohnen gefragt wird.“
Weyhes Bürgermeister Frank Seidel: „Nachdem es uns gelungen ist, GS Agri umzusiedeln, steht unsere Idee für diesen Teil Leestes endlich vor der Vollendung. Besonders freut es mich, dass wir ganz im Sinne von Klima und Umwelt eine umfangreiche Entsiegelung hinbekommen. Und, dass wir neben dringend benötigtem Wohnraum für ältere Mitmenschen auch sozialen Wohnraum für diejenigen vorhalten, die sich die ortsüblichen Mieten in Weyhe sonst schwerlich leisten könnten.“
Christian Silberhorn, der für den Ortskern Leeste verantwortliche Stadtplaner im Weyher Rathaus, ergänzt: „Mit diesem Projekt wird ein weiterer positiver Impuls gesetzt – für diesen Bereich im Norden des Sanierungsgebietes, aber auch darüber hinaus. Von der Gestaltung des Geländes, von der Verbesserung der Straßen werden ganz viele Leesterinnen und Leester profitieren.“