Der Architekturwettbewerb ist abgeschlossen: Das Ärztehaus im Neuen Hulsberg-Viertel wird nach einem Entwurf des Bremer Architektenbüros GSP gebaut. Die Bauarbeiten sollen Mitte nächsten Jahres starten.
Jetzt ist klar, wie das Ärztehaus im Neuen Hulsberg-Viertel aussehen soll: Der Entwurf ist nach Abschluss eines durchgeführten Architektenwettbewerbs ausgewählt worden. Das künftige Ärztehaus als erstes Gebäude des neuen innerstädtischen Stadtquartiers, das vis-à-vis zum Eingang des Klinikums an der St.-Jürgen-Straße geplant ist, wird vom Architekturbüro Gerlach Schneider Partner (GSP) aus Bremen gestaltet. Dieser Wettbewerbsbeitrag ist seitens des Auslobers, der Ärztehaus Klinikum St.-Jürgen-Straße GmbH (ein Joint-Venture der Bremer Specht Gruppe und der Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG aus Papenburg), aus den durch die Jury platzierten Entwürfen ausgewählt worden. Auf dieser Basis werden nun die weitere Bearbeitung und die Fortschreibung des ausgewählten Wettbewerbsentwurfs erfolgen.
In Kooperation und Abstimmung mit der Verkäuferin des Grundstücks, der Grundstücksentwicklungsgesellschaft Klinikum Bremen-Mitte GmbH (GEG), der Gesundheit Nord gGmbH und dem Fachbereich Bau und Stadtentwicklung beim Senator für Umwelt Bau und Verkehr, vertreten durch die Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther, ist ein Architektenwettbewerb vorbereitet und durchgeführt worden, an dem sechs regionale und überregionale Büros teilgenommen haben. Unter Beteiligung zahlreicher Sachverständiger und Experten verschiedener Fachgebiete, wie z.B. u.a. der Bauordnung, des Ensembleschutzes (Denkmalschutz) und des Brandschutzes, hat die Jury aus Fach- und Sachpreisrichtern vier Beiträge ausgezeichnet.
Aufgrund der aus Sicht des Auslobers am besten erfolgten Lösung zur Vereinbarkeit der drei maßgeblichen Bewertungskriterien – städtebauliche Qualität, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit – ist der Entwurf der Architekten GSP zur weiteren Bearbeitung der Planung ausgewählt worden. „Das Auswahlverfahren war sehr spannend“, berichtet Rolf Specht, geschäftsführender Gesellschafter der Specht Gruppe. Für ihn ist es wichtig gewesen, die Vorschläge nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus funktionalen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu bewerten. „Wir wollen schließlich, dass die Mieter in Zukunft zufrieden sind.“ Aktuell führt er Gespräche mit zahlreichen Ärzten verschiedenster Fachrichtungen, die Interesse an Praxisflächen in dem neuen Gebäude haben.
Der Wettbewerbsbeitrag von Detlef Thomsen (GSP) sieht das neue Ärztehaus als Auftakt in das neue Quartier und stellt ein Bindeglied zum modernen Klinikum Bremen-Mitte dar. Es wird einen wichtigen Zugang zum Neuen Hulsberg-Viertel klar markieren und von den kleinteiligen und bunten Strukturen des „Viertels“ zu den Großvolumen des Krankenhauses überleiten, was durch die parallele Anordnung zum Parkhaus gelingt. Mittig des Gebäudes an der St.-Jürgen-Straße befindet sich der architektonisch klar herausgearbeitete Haupteingang.
Der Risalit des südlichen Gebäudeteils und die abgestufte Gebäudehöhe gliedern den Baukörper interpretierend nach Vorbild der dort bestehenden, historischen Bauten. Die Gestaltung des Gebäudes ist geprägt durch eine Fassadenrasterung, die eine maximal flexible Grundrissgestaltung – von einer bis zu sieben Nutzungseinheiten - ermöglicht. Durch die in den Geschossen differierenden Fensterflächen wird das Gebäude horizontal gegliedert. Die Erdgeschossflächen präsentieren sich mit großen Fensterflächen und wirken einladend. Im nördlichen Teil erfolgt die Zu- und Ausfahrt des Parkhauses.
Nach Übergabe des ca. 1.889 m² großen Grundstücks durch die GEG an die Ärztehaus Klinikum St.-Jürgen-Straße GmbH und der auf Basis der nun beginnenden Planung bis zur Einreichung eines Bauantrags erteilten Baugenehmigung sollen die Bauarbeiten voraussichtlich Mitte 2018 beginnen.
Das Neue Hulsberg-Viertel ist das vielseitigste Konversionsprojekt der Stadt und der größte Entwicklungsstandort der Innenstadt. Das Klinikum Bremen-Mitte, heute auf 19 Hektar Krankenhausgelände organisiert, konzentriert sich in einem neuen Baukomplex auf zirka fünf Hektar. Auf den frei werdenden 14 Hektar entsteht mitten in der Stadt ein gemischtes Quartier. Nahe der Weser gelegen ist es umgeben von beliebten Wohnadressen und dem Bremer Szene-Stadtteil „Das Viertel“. Die Entwicklung und Vermarktung der Flächen obliegt der GEG. Der Verkauf des Ärztehaus-Grundstückes ist die erste Grundstücks-Transaktion im Rahmen der Flächenentwicklung.